Teil 5: Andere technische Regelwerke
Bauprodukte für den Neubau und die Renovierung sind erst dann richtig gut, wenn sie korrekt eingesetzt werden. Doch woher bekommt der Verarbeiter diese Informationen?
Neben Normen, anerkannten Regeln der Technik und produktbezogenen Datenblättern gibt es noch eine ganze Reihe weiterer technischer Informationen und Dokumente, die Fachhandwerker zur Unterstützung ihrer Aufgaben heranziehen und nutzen können. Am bekanntesten sind die BFS-Merkblätter vom Bundesausschuss für Farbe und Sachwertschutz. Als „Technische Richtlinien für Maler- und Lackiererarbeiten“ beschreiben sie die anerkannten Regeln und den Stand der Technik. Sie sind inzwischen für jeden Maler eine unentbehrliche Arbeitsgrundlage geworden, sozusagen das Fundament der täglichen Arbeit.
Aber auch Planer, Architekten und Sachverständige profi tieren von dem fundierten Wissen, das in diesen – aktuell 28 – Merkblättern beschrieben wird.
Auch andere Bundes- und Fachverbände erarbeiten und veröffentlichen praxisrelevante Merkblätter, Leit- und Richtlinien. Je nach Branche und Fachgebiet werden dabei unterschiedliche Themen behandelt, wie z. B. das Abdichten mit Fugendichtstoffen (IVD) oder mineralischen Dichtungsschlämmen (Deutsche Bauchemie), Korrosionsschutzbeschichtungen (VdL), gipshaltige Putzoberflächen im Innenbereich (Bundesverband der Gipsindustrie), die Innendämmung (WTA) oder der Schutz von Fassaden gegen mikrobiologischen Bewuchs (fünf Branchenverbände, verbandsübergreifend).
Auch für die Planung und Ausführung von Wärmedämm-Verbundsystemen, die seit vielen Jahren ein Tätigkeitsschwerpunkt des Malerhandwerks sind, gibt es eine Vielzahl an Veröffentlichungen. Als stets aktuelle und herstellerneutrale Arbeitshilfen gelten hier etwa die Informationen des VDPM (Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel). Die Merkblätter dieses Branchenverbandes behandeln praxisrelevante Themen, wie die Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen, die richtige Verdübelung der Dämmplatten, die fachgerechte Anwendung von WDVS im Sockelbereich, die Befestigung von Anbauteilen oder die sichere und dauerhafte Ausbildung von Details.
Fazit
Wissen ist eine Holschuld. Die große Menge an Informationen zu Bauprodukten und deren Verwendung für den Neubau und die Renovierung ist heute leicht zugängig. Dieses Wissen erleichtert den Arbeitsalltag, denn so können auch Aufgaben, die nicht zur täglichen Maler-Routine gehören, gut und sicher abgearbeitet werden.